Brustvergrößerung mit Eigenfett – eine Alternative zu Implantaten?
In der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie zählt die Brustvergrößerung seit jeher zu den beliebtesten und am häufigsten durchgeführten operativen Eingriffen. Die weibliche Brust ist für viele Frauen ein starkes Symbol für Weiblichkeit und Attraktivität. Entspricht das Aussehen der Brüste nicht den individuellen Vorstellungen, kann das zu einem enormen Leidensdruck für die betroffenen Frauen werden. Mithilfe der ästhetischen Brustchirurgie können sowohl die Größe als auch die Form der Brüste verändert werden, um sie harmonisch an die jeweiligen Körperproportionen anzupassen. Meist erfolgt die Vergrößerung der Brust, indem ein Brustimplantat eingesetzt wird. Als weitere Behandlungsmethode hat sich zudem die Brustvergrößerung mit Eigenfett etabliert. Erfahren Sie im folgenden Beitrag, wie die Behandlung abläuft und ob sie eine uneingeschränkte Alternative zum Implantat darstellt.
Unterschied zwischen der Brustvergrößerung mit Implantat und der Eigenfettmethode
Die Eigenfettmethode gilt bei der Vergrößerung der Brust als schonende Variante, da bei ihr kein Fremdkörper chirurgisch in das Gewebe eingesetzt werden muss. Stattdessen wird das Volumen der Brüste mithilfe körpereigener Fettzellen erhöht, die mit einer feinen Nadel in den Behandlungsbereich gespritzt werden. Die Eigenfettmethode eignet sich daher vor allem für Patientinnen, die auf den Einsatz von Fremdmaterial verzichten wollen und sich eine natürliche Brustvergrößerung wünschen.
Vorbereitung auf die Brustvergrößerung
Im Vorfeld der Brustvergrößerung findet ein persönliches Beratungsgespräch zwischen der Patientin und dem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie statt. Bei diesem Termin wird unter anderem untersucht, welche der beiden Methoden geeignet ist, um die Wünsche und Vorstellungen der Patientin umsetzen zu können. Zudem informiert der Ästhetisch-Plastische Chirurg über den genauen Ablauf, die Nachsorge sowie über die eventuellen Risiken der Behandlung.
Mit Probeimplantaten, die in den BH gelegt werden, und mit moderner digitaler Simulationsprogramme kann der Arzt verdeutlichen, welche Ergebnisse mit welcher Methode und Implantatlage zu erzielen sind. Bei der Eigenfettmethode lassen sich die Resultate nicht so einfach darstellen, da nicht garantiert vorhergesagt werden kann, ob die transplantierten Fettzellen in das Gewebe einheilen.
Brustvergrößerung: Vorher-Nachher-Vergleich
Um eine Vorstellung von den möglichen Ergebnissen einer Brustvergrößerung zu bekommen, können die Patientinnen im Rahmen der individuellen Beratung auch nach Vorher-Nachher-Bildern anderer Patientinnen fragen. Die anonymisierten Fotos geben den Frauen zudem einen Eindruck von dem chirurgischen Geschick des Arztes.
Wo liegen die Kosten für eine Brustvergrößerung?
Die Brustvergrößerung ist ein ganz individueller Eingriff, der an die Patientin angepasst wird. Daher können die Kosten variieren. Der Preis für eine Brustvergrößerung richtet sich unter anderem nach der gewählten Methode (Implantat oder Eigenfett), der Größe und der Beschaffenheit der Implantate, der Narkose, dem stationären Aufenthalt sowie der jeweiligen medizinischen Ausstattung, die zur Nachsorge benötigt wird.
Ablauf bei der Brustvergrößerung mit Eigenfett
Prinzipiell besteht eine Brustvergrößerung mit Eigenfett aus zwei verschiedenen Behandlungsschritten. Denn zunächst müssen die benötigten Fettzellen gewonnen werden. Dafür ist eine Fettabsaugung notwendig. Kleine überschüssige Fettdepots, die dafür geeignet sind, befinden sich meist am Bauch, an den Oberschenkeln oder an den Oberarmen. Nachdem der Ästhetisch-Plastische Chirurg die Fettzellen von der Patientin entnommen hat, reinigt und filtert er sie, um sie von Zell- und Betäubungsmittelresten zu befreien. Das konzentrierte Präparat hochvitaler Fettzellen wird dann im zweiten Schritt mittels einer feinen Kanüle in die Brust injiziert.
Während der Fettabsaugung und der Brustvergrößerung befindet sich die Patientin unter Narkose. Die durchschnittliche Dauer für eine Brustvergrößerung mit körpereigenen Fettzellen liegt zwischen zwei und drei Stunden.
Welche Ergebnisse sind möglich?
Mit der Eigenfettmethode lässt sich die Fülle der Brust um etwa eine halbe bis eine Körbchengröße erhöhen. Nachdem die Fettzellen transplantiert wurden, heilen sie in das umliegende Brustgewebe ein und erzielen somit die gewünschte Vergrößerung. Jedoch ist nicht gesagt, dass alle der unterspritzten Zellen „überleben“. Einige baut der Körper auch auf natürliche Weise wieder ab. Daher können mehrere Behandlungen notwendig sein, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Erfahrungsgemäß ist jedoch nur ein relativ geringer Prozentsatz der transplantierten Fettzellen von diesem Abbau betroffen. Meist findet bei der Brustvergrößerung mit Eigenfett eine kleine „Überkorrektur“ statt. Das bedeutet, dass etwas mehr Fettzellen eingespritzt werden, sodass sich der natürliche Abbau nicht negativ auf das Behandlungsergebnis auswirkt, sondern bereits vorher mit einberechnet wird.
Wünschen sich die Frauen einen größeren Volumenzuwachs, ist dies mit der Eigenfettmethode nicht zu erreichen. In diesem Fall stellt die Brustvergrößerung mit Implantat das Verfahren der Wahl dar. Auch bei stark abgesunkenen Brüsten ist es in der Regel sinnvoll, der Brust mithilfe eines Silikonimplantats die gewünschte Form zurückzugeben. Der Eigenfettmethode sind hier Grenzen gesetzt.
Ist die Brustvergrößerung mit Eigenfett dauerhaft?
Nach der Entnahme aus dem Körper sind die Fettzellen von der Blutversorgung getrennt. Erst nachdem sie in das Brustareal injiziert wurden, befinden sie sich wieder in durchblutetem Gewebe. Dieses Gewebe versorgt sie mit Nährstoffen und Sauerstoff, bis sie selbst eingeheilt sind und einen eigenen Anschluss an die Blutgefäße gefunden haben. Ist dieser Prozess vollbracht, verbleiben die Zellen dauerhaft an ihrem neuen Platz, wodurch auch das Resultat der Brustvergrößerung mit Eigenfett dauerhaft ist. Unmittelbar nach der Transplantation der Zellen kann es jedoch sein, dass die Zellen nicht in das Gewebe einheilen, sondern vom Körper abgebaut werden. Nach etwa drei bis sechs Monaten lässt sich das endgültige Ergebnis beurteilen, da nach diesem Zeitraum für gewöhnlich keine weiteren Zellen mehr abgebaut werden.
Vorteile der Eigenfettmethode
- Keine Narben an der Brust
- Natürlich aussehendes Ergebnis
- Verwendung natürlicher, körpereigener Materialien
- Keine Abstoßung/Unverträglichkeit
- Geeignete Methode, um Brustasymmetrien auszugleichen
- Risiken eines Implantats (Kapselfibrose, Ruptur) entfallen
- Keine Einschränkung bei späteren Mammographien oder anderen Untersuchungen an der Brust
- Unliebsame Fettdepots an den Spenderarealen werden gleichzeitig mitkorrigiert
- Verbesserung der Oberflächenstruktur und Elastizität der Haut durch die eingebrachten Fettzellen
Darauf sollten Patientinnen nach der OP achten
Im Anschluss an eine Brustvergrößerung mit Eigenfett ist das Behandlungsareal meist geschwollen. Die körperliche Schonung spielt somit eine entscheidende Rolle für den Heilungsverlauf und die Regeneration des Körpers. Etwa drei Wochen sollten sich die Patientinnen schonen. Je nach beruflicher Tätigkeit kann auch eine längere Auszeit angebracht sein. In den ersten Wochen sollten die Arme zudem nicht über Schulterniveau gehoben werden. Viele Frauen finden es nach dem Eingriff daher angenehm, weite Kleidung zu tragen, die leicht mit einem Reißverschluss zu öffnen ist und nicht über den Kopf gezogen werden muss. Durch eine erhöhte Lagerung des Oberkörpers beim Liegen reduziert sich zudem das Risiko für Schwellungen. Auf Sport und Sauna ist für etwa drei Monate zu verzichten.
Der vorübergehend angelegte weiche Watteverband wird nach einigen Tagen durch einen speziellen Stütz-BH ausgetauscht. Diese Kompressionskleidung schützt das Behandlungsareal und stützt die neue Brustform. Dadurch verringern sich die Risiken für postoperative Beschwerden sowie Schmerzen und die natürliche Formgebung der Brust wird aktiv unterstützt.
Welche Risiken birgt eine Brustvergrößerung mit Eigenfett?
Zu jeder operativen sowie minimalinvasiven Behandlung gehören gewisse Risiken. Die Brustvergrößerung mit Eigenfett gilt jedoch als recht schonendes und risikoarmes Verfahren. Zu den normalen Beschwerden nach dem Eingriff zählen Schwellungen, Rötungen, Hämatome, leichte Schmerzen sowie vorübergehende Gefühlsstörungen. Mit der entsprechenden Schonung und Nachsorge lassen sie binnen weniger Wochen wieder nach. Ebenfalls möglich sind Wundheilungsstörungen, Infektionen, vorübergehende Zystenbildungen und Nachblutungen. Sie treten bei erfahrenen Fachärzten für Plastische und Ästhetische Chirurgie allerdings selten auf. Durch den Einsatz körpereigener Materialien sind Abstoßungsreaktionen und Unverträglichkeiten nahezu ausgeschlossen.