Hunde helfen bei der Rettung von Berggorillas und Elefanten

Der Virunga-Nationalpark im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist der älteste Nationalpark Afrikas. Nirgendwo in Afrika findet man diesen Artenreichtum. Er ist Heimat einiger der seltensten Tierarten der Welt, unter anderem die vom Aussterben bedrohten Berggorillas.

Es überrascht nicht, dass der Park schon vor Jahrzehnten zum UNESCO – Weltkulturerbe erklärt wurde. Ich war nicht nur von der atemberaubenden Natur und den letzten Berggorillas sehr beeindruckt und berührt, sondern auch von dem Engagement und der Hingabe der Park-Ranger, die unter schwierigsten Bedingungen und oft unter Einsatz ihres Lebens versuchen, dieses einmalige Naturerbe zu bewahren. Es ist ihnen zu verdanken, dass bis heute keine Spezies ausgestorben ist und glücklicherweise die Zahl der Berggorillas wieder zugenommen hat.

Aber die Gefahr ist nicht gebannt, der Park ist immer noch sehr gefährdet: durch Wilderei, Miliztruppen und ausländische Ölfirmen, die den Park für ihre Zwecke erschließen wollen.

Verschiedene Maßnahmen wurden unternommen, um den Park, den Wildtierbestand und die Bevölkerung, die am Rand des Parks lebt, zu schützen.

Eines dieser Projekte möchte ich Ihnen vorstellen: Es ist das Congohound-Projekt.

Dr. med. Annette Kotzur und Christian Shamavu am Hundezwinger
Dr. med. Annette Kotzur und Christian Shamavu am Hundezwinger

Seit 5 Jahren wird im Virunga – Nationalpark eine Anti-Wilderer-Gruppe aufgebaut, die zum Ziel hat, mit speziell für diese Arbeit ausgebildeten Hunden und einer hochspezialisierten Rangertruppe Wilderer, vermisste Touristen und Ranger aufzufinden. Bis heute werden große Anstrengungen unternommen, ausgelegte Fallen zu finden und zu neutralisieren, bevor die Tiere, unter anderem die vom Aussterben bedrohten Berggorillas, in den Fallen gefangen, getötet oder verstümmelt werden. Dies wird auch relativ erfolgreich getan, leider findet man die Wilderer selten. Die Hundetruppe soll helfen, die Berggorillas zu schützen, die Sicherheit im Park wieder herzustellen und sie sollen auch für Rettungsaktionen eingesetzt werden.

Von dem Congohound-Projekt habe ich in der „Wilhelma“ – dem zoologisch-botanischen Garten Stuttgart – erfahren, der als Partner und Pate das Projekt unterstützt.

Vor Ort zeigt sich auch, dass der Schutz der Natur nur gelingen kann, wenn die örtliche Bevölkerung mitgenommen und beteiligt wird. So konnten die Lebensbedingungen bereits verbessert werden durch sauberes Wasser, Gesundheits- und Hygiene-Projekte, Schulbildung und Elektrizität. Wenn die Menschen, die an den Rändern des Parks leben, auch von ihm profitieren können, wird es langfristig gelingen, Wilderei und Raubbau zu bekämpfen.

Am 29.10.2016 gab es ein Wiedersehen in der „Wilhelma“ mit dem Hundestaffelführer der Congohounds, Christian Shamavu und der Schweizer Tierärztin Dr. Marlene Zähner, die das Projekt vor 5 Jahren gegründet hat.

Christian Shamavu, Marlen Zähner und Dr. med. Annette Kotzur in der Wilhelma
Christian Shamavu, Marlen Zähner und Dr. med. Annette Kotzur in der Wilhelma

Mittlerweile gibt es neben dem Hundeprojekt und diversen Schulprojekten auch noch ein Waisenhaus, das aufgebaut werden soll. Mit unfassbar wenig Mitteln hat die Tochter eines Rangers die Straßenkinder der Umgebung eingesammelt und ihnen ein provisorisches zu Hause gegeben – allerdings fehlt es an allem, auch an Lebensmitteln.

Die Sophienklinik unterstützt das Waisenhausprojekt und das Congohound-Projekt

Ich bleibe am Ball und werde hier weiter berichten …

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Jede Spende ist willkommen und kann den Ausschlag geben für das Überleben der Waisenkinder, des Virunga-Nationalparks und der Berggorillas.