Botox® für die Lippen?

Bei der Suche nach dem Promi mit den vollsten und sinnlichsten Lippen fällt die Assoziation sicherlich vielfach auf Angelina Jolie. Nicht nur Hollywood-Stars träumen vom perfekten Kussmund, sondern harmonisch geschwungene und voluminöse Lippen gelten auch als allgemeines Schönheitsideal. Umgangssprachlich ist häufig von den sogenannten Botox-Lippen die Rede, wenn Lippen zu prall, übertrieben und somit unnatürlich aussehen. In Wahrheit kommt bei der Lippenkorrektur jedoch gar kein Botox® zum Einsatz. Welcher Stoff stattdessen für mehr Lippenvolumen sorgen kann, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Was ist Botox®?

Botox® ist ein Markenname, den verschiedene Medizinproduktherstellers verwenden. Der Wirkstoff, der für medizinische und ästhetische Behandlungen eingesetzt wird, heißt Botulinumtoxin. In seiner reinen Form ist Botulinumtoxin ein sehr starkes Nervengift. Es bewirkt, dass die Ausschüttung des Neurotransmitters Acetylcholin gehemmt wird. Fehlt dieser Botenstoff, wird die Reizübertragung des Nervs zum entsprechenden Muskeln unterbrochen, sodass dieser nicht länger den Impuls erhält zu kontrahieren. In der Medizin wird Botulinumtoxin ausschließlich in stark verdünnter Dosierung eingesetzt, sodass es für den menschlichen Organismus nicht weiter schädlich ist. Mit der Zeit baut der Körper das Botulinumtoxin, wodurch auch die muskellähmende Wirkung wieder nachlässt. Ist das Botox® vollständig abgebaut, zieht sich auch der Muskel ganz normal wieder zusammen.

Wann wird Botox® eingesetzt?

Insbesondere als Anti-Aging-Mittel hat sich Botox® in der ästhetischen Medizin etabliert. Sowohl bei Frauen als auch bei Männern steht die minimalinvasive Behandlungsmethode gegen mimische Falten hoch im Kurs. Indem Botulinumtoxin die Reizübertragung vom Nerv zu genau dem Muskel hemmt, der die unliebsame Falte aktiviert, entspannen sich die Gesichtszüge und die Haut glättet sich. Infolgedessen wird die Falte nicht mehr sichtbar und das Gesicht sieht jünger und frischer aus.

Ebenfalls Anwendung findet medizinischen Botulinumtoxin bei der Behandlung folgender Indikationen:

  • Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen)
  • Bruxismus (Zähneknirschen)
  • Kopfschmerzen/Migräne
  • Schielen
  • spastische Erkrankungen

Der Mythos „Botox-Lippen“

In den Medien und im allgemeinen Sprachgebrauch ist die Bezeichnung „Botox-Lippen“ geläufig. Sie meint aufgespritzte Lippen, deren Volumen über ein natürliches und harmonisch aussehendes Maß hinausreicht. Zwar wird Botulinumtoxin für ästhetische Behandlungen eingesetzt und ist für seine faltenglättende Wirkung bekannt, jedoch besitzt der Wirkstoff keinen auffüllenden Effekt. Das bedeutet, dass es nicht möglich ist, mit Botox® Lippen aufzuspritzen. Lediglich kleine Lippenfältchen im Bereich des Mundes können mitunter durch eine Injektion von Botox® korrigiert werden.

Vollere Lippen mithilfe von Fillern

Wenn es sich nicht anbietet, mit Botox® Lippen mehr Fülle zu verleihen, welcher Wirkstoff kommt dann infrage? Dem Wunsch nach volleren und ästhetisch konturierten Lippen kann mit sogenannten Fillern nachgekommen werden. Bei der Fillerbehandlung wird in der Regel Hyaluronsäure in das betreffende Areal injiziert. Hyaluronsäure ist ein Stoff, der auch natürlich im Körper (vor allem im Bindegewebe, aber auch in den Gelenken und im Auge) vorkommt. Aus diesem Grund gilt die Behandlung mit Hyaluronsäure als sehr gut verträglich und risikoarm.

Warum Hyaluronsäure?

Neben der guten Verträglichkeit zeichnet sich die Hyaluronsäure bei der Behandlung schwerkraftbedingter Falten und der Korrektur von Volumendefiziten vor allem durch ihren guten Hebeeffekt aus. Sie besitzt die Eigenschaft, in Relation zu ihrer eigenen Masse viel Flüssigkeit zu binden. Dadurch kann einzelnen Bereichen gezielt mehr Fülle und Kontur verliehen werden. Zudem verhärtet sie sich nicht, sodass Haut und Lippen weich und natürlich bleiben. Im Gegensatz zu nicht resorbierbaren Materialien kann Hyaluronsäure zudem vom Körper wieder abgebaut werden. Das schließt das Risiko für spätere gesundheitliche Folgen durch Rückstände im Gewebe aus.

Wirkungsdauer von Fillerbehandlungen – wie oft muss nachbehandelt werden?

Da natürliche, resorbierbare Filler wie Hyaluronsäure mit der Zeit wieder vollständig vom Körper abgebaut werden, lässt auch der gewünschte Effekt der Behandlung nach. Für ein anhaltendes Resultat ist es daher notwendig, die Lippen in regelmäßigen Abständen aufspritzen und konturieren zu lassen. Wie lang die Wirkung hält, variiert von Person zu Person. Ebenso ist die konkrete Wirkungsdauer von der verwendeten Hyaluronsäure abhängig. Bei der Fillerbehandlung wird zwar Hyaluronsäure verwendet, die der natürlichen Form sehr ähnlich ist, es handelt sich dennoch um einen synthetisch hergestellten Stoff. Für gewöhnlich beträgt die Haltbarkeit der Behandlung mit Hyaluronsäure sechs bis zwölf Monate.

Nachsorge beim Lippenaufspritzen

Die Lippenvergrößerung mit Hyaluronsäure dauert etwa 15 bis 30 Minuten. Mithilfe einer feinen Kanüle werden kleine Depots des Wirkstoffs direkt unter die feine Lippenhaut gespritzt, um den gewünschten Hebeeffekt zu erzielen. Sogleich im Anschluss an die Behandlung können die Patienten die Klinik wieder verlassen. Mit langen Ausfall- und Schonzeiten ist der Eingriff nicht verbunden. Bereits am nächsten Tag sind erfahrungsgemäß keine unliebsamen Spuren der Behandlung mehr zu sehen. Nur selten kommt es zu Schwellungen, die länger als einen Tag anhalten. Schminken sollten die Patienten ihre Lippen nach frühestens 24 Stunden wieder, da das Make-up beziehungsweise der Lippenstift die Behandlungsareale reizen könnte. Eine spezielle Pflege ist in der Regel nicht notwendig.

Was kostet eine Lippenkorrektur mit Hyaluronsäure?

Die Kosten für eine Hyaluronsäure-Behandlung lassen sich nicht pauschalisieren. Die Lippenkonturierung wird ebenso wie andere ästhetisch-plastische Eingriffe an die Voraussetzungen und Wünsche des Patienten individuell angepasst. Über die zu erwartenden Kosten informiert der Ästhetisch-Plastische Chirurg daher nach sorgsamer Beratung und Untersuchung des Patienten.

Mögliche Risiken von Botox und Fillern

Auch wenn minimalinvasive Behandlungen mit Botox® und Hyaluronsäure als vergleichsweise schonend und risikoarm gelten, sollten sie dennoch unbedingt von einem erfahrenen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie durchgeführt werden. Andernfalls besteht nicht nur ein erhöhtes Risiko, dass das Behandlungsergebnis „unnatürlich“ oder „Übertrieben“ ausfällt, sondern der Eingriff kann dann auch in gesundheitlicher Hinsicht gefährlich werden. So kann es bei nicht fachgerechter Anwendung von Botox® beispielsweise zu vorübergehenden Lähmungen, toxischen Reaktionen oder funktionellen Einschränkungen (z. B. beim Lidschluss im Bereich der Augenpartie) kommen.

Vertrauen sich Patienten jedoch einem ausgewiesenen und erfahrenen Spezialisten an, sind die Komplikationsrisiken sehr gering. Gelegentlich können nach der Behandlung im Bereich der Lippen leichte Schwellungen oder Rötungen auftreten. Diese klingen erfahrungsgemäß innerhalb kurzer Zeit selbstständig wieder ab. Das Gefühl in den Lippen wird durch die Behandlung in der Regel nicht negativ beeinflusst.


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