Hausmittel oder OP: was hilft gegen Tränensäcke?

Müdigkeit und Stress können sich schnell im Bereich der Augen niederschlagen. Sind die Augen geschwollen beziehungsweise aufgequollen, kann das dem gesamten Gesicht einen älteren und abgespannten Ausdruck verleihen. Auch Tränensäcke können ein Grund dafür sein, dass die Augen müde aussehen und die Kontur beeinträchtigt ist. Oft lassen sich die unliebsamen Schwellungen im Bereich der Augen bereits mit einfachen Hausmitteln und Verhaltenstipps mindern. Um ausgeprägte Veränderungen in der Augenpartie zu korrigieren, ist hingegen meist ein chirurgischer Eingriff wie die Unterlidstraffung empfehlenswert. Wann sich eine Unterlidstraffung anbietet und wie die OP abläuft, verrät der folgende Beitrag.

Was sind Tränensäcke?

Auch wenn die Bezeichnung „Tränensäcke“ etwas anderes vermuten lässt, haben sie nichts mit Tränen oder den Tränendrüsen zu tun. Vielmehr sind sie die Folge des natürlichen Alterungsprozesses. Als Tränensäcke werden erschlaffte und hervortretende Unterlider beziehungsweise das hervortretende Gewebe in dieser Region beschrieben. Durch die Hervorwölbung unter dem Auge wirkt die Augenpartie meist abgespannt und die betroffenen Personen sehen gestresst, übermüdet und älter aus, als sie sich fühlen. Oft gehen Tränensäcke auch mit einer Dunkelfärbung der Haut („Augenringe“) einher. Ein medizinisches Problem stellen die Schwellungen an den Unterlidern in der Regel nicht dar, doch für viele der betroffenen Personen sind die Tränensäcke ein großer ästhetischer Störfaktor.

Ursachen für Tränensäcke: wodurch entstehen sie?

Zu den Hauptgründen für das Auftreten von Tränensäcken zählt die natürliche Hautalterung. Die Haut am Unterlid ist besonders fein. Mit der Zeit nehmen die körpereigenen Depots an Hyaluronsäure und Kollagen ab. Beide Bestandteile des Bindegewebes sorgen unter anderem dafür, dass die Haut elastisch und straff ist. Durch den natürlichen Rückgang dieser stützenden Fasern erschlafft die dünne Haut am Unterlid. Infolgedessen können sich Wasser und Fettgewebe, das dazu dient, den Augapfel zu schützen, einlagern beziehungsweise „nach vorn rutschen“. Dadurch entsteht das unliebsame Erscheinungsbild der dauerhaft geschwollenen Augenpartie.

Neben dem Alterungsprozess kann auch die individuelle Veranlagung und Vererbung dazu führen, dass Tränensäcke auftreten. Dadurch können bereits junge Personen von Tränensäcken betroffen sein. Ebenso wirkt sich der persönliche Lebensstil auf das Hautbild und das Aussehen der Augenpartie aus. Unter anderem können regelmäßiger Schlafmangel, Stress, eine ungesunde Ernährung und Giftstoffe (z. B. Nikotin) eine frühzeitige Hautalterung und die Ausbildung von Tränensäcken begünstigen.

Müden Augen vorbeugen – welche Hausmittel gegen Tränensäcke gibt es?

Zwar lässt sich die natürliche Hautalterung nicht vollständig aufhalten, mit einigen Verhaltenstipps und Pflegehinweisen kann einem müden Blick jedoch aktiv ein Stück weit entgegengewirkt werden. Damit die Augenpartie frisch und jung aussieht, sind ausreichend erholsamer Schlaf und bewusste Ruhephasen entscheidend. Vor allem im Tiefschlaf ist die Zellerneuerung der Haut aktiv und unterstützt somit ein gesundes und straffes Hautbild. Auch der weitestgehende Verzicht auf Umwelttoxine, eine hohe UV-Strahlung, Alkohol oder Nikotin wirkt sich positiv auf die Hautqualität und somit auf das jugendliche Erscheinungsbild aus.

Sind die Augen durch langes anstrengendes Arbeiten (z. B. am PC), durch Stress oder wenig Schlaf aufgequollen, können leichte Massagen und Kühlpads dabei helfen, dass die Bereiche schnell wieder abschwellen. Auch Kompressen, die mit Pfefferminz- oder Schwarztee getränkt sind, oder abgekühlte Teebeutel stellen bewährte Hausmittel gegen müde Augen dar. Gekühlte Gurkenscheiben erzielen einen vergleichbaren abschwellenden Effekt.

Auf dem Markt befinden sich zudem diverse Pflegeprodukte in Form von Cremes, Lotionen und Ölen, die die Haut pflegen und mit Feuchtigkeit sowie mit wichtigen Nährstoffen versorgen können. Gegen dunkle Augenringe gibt es hingegen kaum verlässliche Hausmittel. Zum Teil lassen sich die unliebsamen Schattierungen unter den Augen mit Make-up kaschieren.

Bei stark ausgeprägten Tränensäcken, einem vorliegen Hautüberschuss sowie bei genetisch bedingten Schwellungen an den Augen helfen die zuvor genannten Maßnahmen in der Regel nicht, um sie effektiv zu reduzieren. In diesen Fällen ist für gewöhnlich eine chirurgische Behandlung notwendig, um den Bereich zu korrigieren und ein harmonisches, natürlich aussehendes Ergebnis zu erreichen.

Dr. Annette Kotzur

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Tränensäcke entfernen – Ablauf der OP

Mit einer Unterlidstraffung werden Tränensäcke und abgesunkene Unterlider behandelt. Meist findet die Behandlung im Dämmerschlaf oder unter Vollnarkose statt. Für gewöhnlich erfolgt die Unterlidstraffung ambulant. Die OP-Dauer liegt bei etwa ein bis eineinhalb Stunden.

Zunächst wird das Areal betäubt und gereinigt. Auf der Haut markiert der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie die Schnittführung. Der Schnitt liegt bei der Unterlidplastik wenige Millimeter unter der Lidkante und reicht wenige Millimeter über den äußeren Augenwinkel hinaus. Bei der Behandlung wird die überschüssige Haut präzise entfernt und der Bereich somit gestrafft. Sollten überschüssige Fettpölsterchen vorliegen, können diese ebenfalls behutsam entfernt oder umverteilt werden.

Was sollte bei der Nachsorge beachtet werden?

Nach einer Unterlidstraffung sollte die Augenpartie regelmäßig gekühlt werden. Durch das Zusammenziehen der Blutgefäße infolge der Kühlung sinkt das Risiko für Nachblutungen. Zudem wird das Abschwellen des Bereichs unterstützt. Die Augen sollten möglichst wenig gereizt werden. Daher empfiehlt es sich, eine dunkle Sonnenbrille zum OP-Termin mitzubringen, um den sensiblen Bereich nach dem Eingriff zu schützen. Auch sollten die Augen nach Möglichkeit nicht gerieben werden. Aktivitäten, die die Augen stark beanspruchen wie Lesen oder Arbeiten am PC sollten vorübergehend eingeschränkt werden. Überdies sollten die Patienten für etwa sechs Wochen auf Sport verzichten.

Unmittelbar nach der Unterlidstraffung kann die Region geschwollen und gerötet sein. Auch leichte Hämatome sind nichts Unübliches. Für gewöhnlich klingen die Beschwerden innerhalb weniger Wochen restlos wieder ab. Nach etwa 14 Tagen sind die Patienten wieder arbeits- und gesellschaftsfähig.

Kosten für eine Unterlidstraffung

Wie bei anderen ästhetisch-plastischen Eingriffen hängen auch bei der Unterlidstraffung die Kosten von verschiedenen Faktoren ab. Hierzu zählen unter anderem das Ausmaß der Hauterschlaffung und wie viel Gewebe letztendlich zu entfernen ist, die genaue Operationstechnik, die Narkoseform sowie der eventuell erforderliche stationäre Aufenthalt. All das bespricht der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit dem Patienten bei der persönlichen Beratung. Im Rahmen dieses Termins kann er dann auch Auskunft über die zu erwartenden Kosten geben. Ein pauschaler Preis lässt sich für den Eingriff nicht festlegen.

Trägt die private Krankenversicherung die Behandlungskosten?

Private Krankenversicherungen übernehmen oder bezuschussen Behandlungen dann, wenn sie einer medizinischen Indikation unterliegen. Das bedeutet, dass eine gesundheitliche Notwendigkeit für den Eingriff vorliegen muss. Bei der Entfernung von Tränensäcken handelt es sich in der Regel um eine rein ästhetische Operation. Daher tragen die Patienten die Behandlungskosten selbst.

Können sich die Tränensäcke erneut bilden?

Erfahrungsgemäß erzielt eine Unterlidstraffung ein langanhaltendes und ästhetisches Ergebnis. Die Augenpartie sieht deutlich jünger und frischer aus. Einfluss auf die natürliche Hautalterung nimmt die Behandlung aber nicht. Das bedeutet, dass der Alterungsprozess nach wie vor stattfindet und mit der Zeit erneut unliebsame Veränderungen im Bereich der Augen auftreten können. Meist braucht dieser Prozess einige Jahre, sodass sich die Patienten lange an dem Ergebnis der Behandlung erfreuen können. Wann erneut Falten, Hauterschlaffungen oder sogar Tränensäcke sichtbar werden können, ist von Person zu Person unterschiedlich und hängt zudem von der individuellen Lebensweise ab. Führt der Hautalterungsprozess abermals zu störenden Veränderungen, kann mit dem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie über weitere eventuelle Korrekturmöglichkeiten gesprochen werden.

Tränensäcke entfernen ohne OP? – Was versprechen minimalinvasive Behandlungen?

Neben den operativen Methoden gibt es für die verschiedenen Behandlungsbereiche auch immer häufiger minimalinvasive Alternativen, die ohne eine OP vorgenommen werden. Diese Verfahren sind jedoch in der Regel nicht als vollwertiger „Ersatz“ der Operationen zu sehen – ihre Möglichkeiten bewegen sich innerhalb gewisser Grenzen. Bei Falten und Hauterschlaffungen im Bereich der Augen ist es somit möglich, diese leichten Veränderungen mithilfe moderner Laserverfahren zu glätten und zu straffen. Bei Augenringen und – je nach Ausprägung – auch bei Tränensäcken ist manchmal eine Unterspritzungsbehandlung mit Hyaluronsäure das Verfahren der Wahl. Das Ergebnis dieser Methode hält etwa ein bis eineinhalb Jahre. Die verwendete Hyaluronsäure ist speziell für diesen Bereich entwickelt und durch die Kombination mit Aminosäuren verbessert sie zudem die Dunkelfärbung, die häufig in Verbindung mit den Augenringen auftritt.

Bei Hautüberschüssen und starken Erschlaffungen stellt jedoch nach wie vor das chirurgische Vorgehen die Behandlungsmethode der Wahl dar, um ein effektives und natürlich aussehendes sowie langanhaltendes Ergebnis zu erzielen.