Augenlidstraffung: Wann übernimmt die private Krankenversicherung die Kosten?

Für die Ästhetik des Gesichts kommt den Augen eine große Bedeutung zu. Im Volksmund gelten sie auch als Spiegel der Seele. Denn häufig lässt sich bereits im Blick des Gegenübers erkennen, was dieser fühlt oder denkt. Durch altersbedingte Veränderungen wirkt die Augenpartie mit der Zeit mitunter müde oder abgespannt. Obwohl sich die betroffenen Personen fit, vital und ausgeruht fühlen, spiegelt ihr Blick das dann oftmals nicht wider. Das führt oft zu einem starken Leidensdruck und dazu, dass sich die Personen in ihrem eigenen Körper nicht mehr wohlfühlen.

Der Grund für die müden Augen sind meist erschlaffte Hautpartien und Falten. Eine chirurgische Augenlidstraffung kann die überschüssige Haut entfernen. Dadurch wird dem Blick wieder mehr Jugendlichkeit und Frische verliehen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich die Kosten einer Augenlidstraffung zusammensetzen und ob die private Krankenkasse die Kosten übernimmt.

Typische Gründe für eine Augenlidstraffung

Die Entscheidung für eine Augenlid-OP trifft jede Person ganz individuell. Stimmt das äußere Erscheinungsbild nicht mit dem inneren Befinden überein führt das meist zu Unzufriedenheit. In diesem Fall können sich die Personen über die Möglichkeiten einer Lidstraffung beraten lassen.

Der Auslöser für die müden Augen ist meist der natürliche Alterungsprozess. Mit der Zeit verringern sich die körpereigenen Depots an kollagenen und elastischen Substanzen im Bindegewebe. Dadurch verliert die Haut an Elastizität und Spannkraft.

An der feinen Lidhaut kann diese Veränderung frühzeitig sichtbar werden. Erschlafft das Gewebe am Oberlid, kann sich dieses absenken. Hierdurch wirken die Augen kleiner und älter. Auch kann der Gesichtsausdruck grimmig erscheinen, obwohl die Personen sich nicht so fühlen. Weitere Risikofaktoren, die den Hautalterungsprozess beschleunigen und somit zu einer abgespannten Augenpartie beitragen können, sind unter anderem:

  • starke Sonnen-/UV-Strahlung
  • Nikotin und Alkohol
  • ein schwaches Bindegewebe
  • ein ungesunder Lebensstil
  • wenig Schlaf/Erholung

Was sind „Schlupflider“?

Zu den sogenannten Schlupflidern kommt es, wenn sich das Gewebe über dem Auge infolge des Verlusts der Spannkraft absenkt und über das Auge legt. Dadurch wird der bewegliche Teil des Oberlids teilweise oder sogar ganz verdeckt. Bei sehr ausgeprägten „Schlupflidern“ kann sich das Gewebe über das Auge legen, sodass es zu Sichtfeldeinschränkungen kommt. Diese stellen dann für viele der Betroffenen nicht nur einen ästhetischen Störfaktor dar, sondern können sie auch funktionell in ihrem Alltag einschränken und zur Gefahrenquelle (z. B. beim Autofahren) werden.

Ziele einer Schlupflider-OP: Ästhetik und Funktionalität

Eine Schlupflider-OP verfolgt zwei Hauptziele. Einerseits dient der Eingriff dazu, die Augenpartie optisch zu verjüngen und ein harmonisches, strahlendes Ergebnis zu erzielen. Des Weiteren geht es jedoch auch darum, die uneingeschränkte Funktionalität des sensiblen Bereiches nicht zu beeinträchtigen. Das bedeutet, dass der erfahrene Ästhetisch-Plastische Chirurg beim Eingriff besonders sorgfältig vorgehen muss. Wird zu viel überschüssiges Gewebe entfernt, besteht das Risiko, dass es anschließend zu Problemen beim Lidschluss kommt. Für die Durchführung der OP sind tiefgreifende anatomische Kenntnisse notwendig. Daher sollten sich Patienten nur einem erfahrenen Facharzt für Plastische Chirurgie anvertrauen.

Kosten für eine Augenlidstraffung: Wie setzt sich der Preis zusammen?

Was eine Augenlidstraffung kosten wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Pauschal lässt sich der Preis nicht festlegen. Erst nach einem ausführlichen Beratungsgespräch und einer sorgsamen Untersuchung kann der Ästhetisch-Plastische Chirurg dem Patienten den Kostenrahmen nennen. Werden zusätzlich auch die Unterlider gestrafft, fallen die Kosten dementsprechend höher aus.

Die Kosten richten sich nach Art und Umfang der Behandlung. Auch individuelle Wünsche und medizinische Voraussetzungen spielen eine Rolle. Hinzu kommen Faktoren wie die gewählte Narkoseform, die verwendeten Materialien und das jeweilige Arzthonorar. Eventuelle stationäre Aufenthalte und medizinisch notwendige Nachsorgemaßnahmen können die Gesamtkosten zusätzlich beeinflussen.

Dr. Annette Kotzur

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Kostenübernahme durch die private Krankenversicherung

Eingriffe, die aus rein ästhetischen Gründen erfolgen, müssen in der Regel vom Patienten selbst gezahlt werden. Anders verhält es sich, wenn eine medizinische Indikation vorliegt. In manchen Fällen übernimmt die Krankenkasse die Kosten oder zumindest einen Teil davon.

Bei der Schlupflider-OP ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse denkbar, wenn das hängende Oberlid zu funktionellen oder gesundheitlichen Beschwerden führt. Hierzu zählen beispielsweise Sichtfeldeinschränkungen oder wiederkehrende Reizungen und Infektionen im Bereich der Augen. Mit einem entsprechenden Indikationsschreiben vom Augenarzt können sich Patienten bei ihrer privaten Krankenversicherung erkundigen, ob diese die Kosten ganz oder teilweise erstattet. Patienten sollten jedoch nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden – selbst dann nicht, wenn medizinische Gründe vorliegen.

Was genau passiert bei einer Augenlidstraffung?

Bei einer Oberlidstraffung handelt es sich um einen vergleichsweise kleinen Eingriff mit großer Wirkung. Der Facharzt für Plastisch-Ästhetische Chirurgie zeichnet zunächst den zu entfernenden Haut- und Gewebeüberschuss am Lid präzise an. Die Schnittführung wird vorzugsweise so gewählt, dass sie in den natürlichen Lidfalten erfolgt. Dadurch sind später möglichst keine Spuren der Behandlung sichtbar. Zudem wird die operative Korrektur der Augenlider mit einer narbensparenden Technik durchgeführt.

Nachsorge bei der Lidstraffung

Für gewöhnlich können die Patienten die Klinik nach der Oberlidstraffung wieder verlassen. Da die Lidstraffung im Dämmerschlaf vorgenommen wird, muss im Voraus eine Begleitperson organisiert werden. Diese sollte den Patienten nach Hause bringen und ihn direkt nach dem operativen Eingriff unterstützen.

Die Augen können mitunter noch gereizt und geschwollen sein. Autofahren ist aufgrund der Begleitmedikamente und der eventuellen Schwellungen am OP-Tag untersagt. Erst wenn die Sicht nicht mehr eingeschränkt ist, können sich die Patienten wieder ans Steuer setzen.

Wichtig nach einer Lidstraffung ist die Schonung. Auf körperliche Anstrengungen wie schweres Heben sollte möglichst verzichtet werden. Zudem sollten Patienten vermeiden, den sensiblen Operationsbereich zu reizen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, in den ersten Tagen kein Make-up aufzutragen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Partikel in die Wunde gelangen und sich diese entzündet. Zudem sollten die Augen nicht durch langes Arbeiten am PC oder Fernsehen überanstrengt werden. Dabei sind die Augen meist weit geöffnet und der Lidschlag erfolgt seltener. Dadurch werden die Augen weniger befeuchtet. Durch den Eingriff ist die Augenbindehaut meist ohnehin trockener als üblich. Bei trockenen Augen können eine entsprechende Salbe, Tropfen oder Gel verwendet werden.

Durch regelmäßiges Kühlen mit leichten Kühlpads oder speziellen Migränebrillen können die postoperativen Schwellungen vermindert werden. Außerdem lässt sich das Risiko für Schwellungen reduzieren, indem die Patienten mit erhöht gelagertem Oberkörper schlafen.