Brustvergrößerung: Risiken einer Brust-OP

Für gewöhnlich unterliegt die Brustvergrößerung einer rein ästhetischen Motivation. Das bedeutet, dass keine medizinische Notwendigkeit für den Eingriff vorhanden ist. Die Patientinnen entscheiden sich freiwillig und aus ganz individuellen Gründen für die Operation. Hierbei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass jegliche chirurgische Eingriffe immer mit einem gewissen Risiko verbunden sind. Zwar können die Komplikationen durch die langjährige Erfahrung und Fachkompetenz des Ästhetisch-Plastischen Chirurgen auf ein Minimum reduziert werden, ganz ausschließen lassen sie sich jedoch nicht. Um die Patientin über die eventuellen Beschwerden, die unliebsamen Nebenwirkungen und das mögliche Risiko einer Brustvergrößerung sorgsam aufklären zu können, ist ein individuelles Beratungsgespräch unabdingbar.

Ablauf: was passiert bei einer Brustvergrößerung?

Mithilfe einer Brustvergrößerung ist es möglich, als zu klein empfundenen Brüsten mehr Volumen und eine harmonische Form zu verleihen. Zudem können eventuelle Asymmetrien korrigiert werden. Als gängige Methode zur Vergrößerung der Brust gilt die Brustvergrößerung mit Implantaten. Die Operation erfolgt in Vollnarkose und dauert je nach Technik und Umfang etwa ein bis eineinhalb Stunden.

Um die Implantate in das Gewebe einbringen zu können, gibt es unterschiedliche Schnitttechniken. Häufig erfolgt der operative Zugang über einen Schnitt in der Unterbrustfalte. Darüber hinaus können die Implantate auch über einen Schnitt im Bereich der Achsel eingesetzt werden. Eine dritte Möglichkeit stellt die Schnittführung am Rand des Brustwarzenhofs dar. Die genaue und im individuellen Fall am besten geeignete Vorgehensweise bespricht der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie bei der vorherigen Beratung mit der Patientin. Im Rahmen dieses Gespräches werden auch die Größe, die Form und die Beschaffenheit der Implantate sowie die Implantatlage festgelegt. Alle diese Kriterien nehmen Einfluss auf das endgültige Erscheinungsbild der neuen Brustform.

Heilungsprozess nach der Brustvergrößerung mit Implantaten

Nach einer Brustvergrößerung sind vor allem körperliche Schonung und Ruhe wichtig, denn der Körper braucht eine gewisse Zeit, um sich von den Strapazen der Operation zu erholen und zu regenerieren. Die richtige Nachsorge trägt einen wesentlichen Teil zur Heilung bei. Meist bleiben die Patientinnen für ein bis zwei Tage in der Klinik. Bereits wenige Tage nach der Operation können die meisten Patientinnen gewohnten Beschäftigungen wieder nachgehen, die mit keinen großen Anstrengungen verbunden sind. Auf körperliche Belastungen sollte hingegen mindestens vier Wochen lang verzichtet werden.

Wann die beruflichen Tätigkeiten wieder aufgenommen werden können, kann von Patientin zu Patientin variieren. Zudem ist das von der jeweiligen Beschäftigung abhängig. Erfahrungsgemäß können leichte Bürotätigkeiten schon eine Woche nach der Brustvergrößerung wieder aufgenommen werden.

Auf Sonnenbäder, Saunabesuche und Sport sollten die Patientinnen für etwa drei Monate verzichten, um eventuelle Komplikationen und Risiken beim Heilungsverlauf zu vermeiden. Die Fäden müssen nach einer Brustvergrößerung in unserer Sophienklinik in Stuttgart meist nicht gezogen werden, da für die Operation selbstauflösendes Material verwendet wird. In den folgenden Wochen nach dem Eingriff tragen die Patientinnen einen speziellen BH. Dieser dient dazu, die postoperativen Beschwerden möglichst gering zu halten, die neue Brust zu schützen und zu stützen sowie eine natürliche Formgebung zu begünstigen.

Kontrolluntersuchungen nach der Brustvergrößerung

In regelmäßigen Abständen finden Kontrolltermine in der Sophienklinik statt, um den Heilungsverlauf zu verfolgen. Diese Termine werden individuell vereinbart und sollten unbedingt eingehalten werden. Bei diesen Treffen kann unter anderem auch besprochen werden, wann die Patientin wieder problemlos duschen, baden oder Sport treiben können.

Tipps nach der Brustvergrößerung

  • Lagern Sie den Oberkörper beim Liegen etwas höher, um Schwellungen und Schmerzen entgegenzuwirken beziehungsweise diese möglichst zu vermeiden.
  • Bevorzugen Sie das Schlafen in Rückenlage.
  • Kühlen Sie den Brustbereich regelmäßig und vorsichtig.
  • Tragen Sie den speziellen Kompressions-BH für die vom Arzt empfohlene Zeit Tag und Nacht.
  • Tragen Sie vorzugsweise Kleidung, die Sie nicht über den Kopf ziehen müssen (z. B. mit einem Reißverschluss/Knöpfen).
  • Organisieren Sie sich bereits vor der Operation eine „helfende Hand“, die Ihnen vorübergehend im Haushalt und bei alltäglichen Aufgaben behilflich sein kann.
  • Verstauen Sie wichtige und oft benötigte Utensilien, Dokumente oder Ähnliches in einer angenehmen Reichweite, damit Sie die Arme nicht über Schulterniveau heben müssen.
  • Bewegen Sie sich bereits kurze Zeit nach der Operation, beispielsweise bei entspannten und kurzen Spaziergängen. Wichtig: Überanstrengen Sie sich jedoch nicht!

Spezifische Komplikation: Kapselfibrose nach Brustvergrößerung

Zu den speziellen Risiken bei einer Brustvergrößerung mit Implantaten gehört die sogenannte Kapselfibrose. Um jeden Fremdgegenstand im Körper bildet dieser eine schützende Hülle aus weichem Bindegewebe (auch Kapsel genannt). Bei der Brustvergrößerung mit Implantaten erfolgt dieser Prozess ebenfalls. Meist bildet sich diese Hülle innerhalb des ersten Jahres nach der Operation. Im Normalfall ist sie weder spürbar noch löst sie Beschwerden aus.

In einigen Fällen verhärtet sich das Bindegewebe nach dem Eingriff. Hierbei gibt es verschiedene Ausprägungsstufen. Bei manchen Patientinnen ist das Gewebe nur leicht verhärtet, sodass es keine weiteren Nebenwirkungen auslöst. Bei einer stärkeren Verhärtung ist es jedoch möglich, dass Schmerzen auftreten und die Brust sich verformt. In diesem Fall kann es notwendig sein, dass Implantat zu entfernen beziehungsweise auszuwechseln. Auch wenn starke Kapselfibrosen vergleichsweise selten auftreten, sind sie ein Risiko der Brustvergrößerung mit Implantat, von dem die Patientin informiert sein muss.

Spezielles Risiko von Implantaten: was ist ein BIA-ALCL?

Die Abkürzung BIA-ALCL steht für Brustimplantat-assoziiertes anaplastisch-großzelliges Lymphom. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Art von Lymphom, das in sehr seltenen Fällen bei Frauen festgestellt wurde, die Brustimplantate trugen. Es äußert sich durch Schwellungen der Brust, die durch Flüssigkeitseinlagerungen um das Implantat herum entstehen. Die Zahl der Erkrankungen ist vergleichsweise sehr gering. Es sind ungefähr 350 Fälle bekannt – weltweit gibt es circa fünf bis zehn Millionen Frauen mit Brustimplantaten. Die genauen Ursachen für das BIA-ALCL sind noch nicht abschließend erforscht. Es wird angenommen, dass die Oberflächenstruktur der Implantathülle das Risiko für ein BIA-ALCL erhöhen kann. Die Erkrankung hat eine sehr gute Prognose. Erfahrungsgemäß lässt sich durch das Entfernen der Implantate sowie der umliegenden Gewebehülle eine Heilung erzielen. Das BIA-ALCL stellt ein äußerst geringes Risiko bei einer Brustvergrößerung dar.

Welche weiteren Nebenwirkungen oder Folgen sind möglich?

Zu den üblichen und in der Regel unbedenklichen Beschwerden nach einer Brustvergrößerung zählen vorübergehende Schwellungen, Rötungen und Hämatome. Zudem kann das Behandlungsareal für einige Zeit ein Taubheitsgefühl oder Empfindungsstörungen aufweisen. Innerhalb weniger Wochen und Monate klingen diese Reaktionen meist selbstständig wieder ab. Weitere allgemeine Operationsrisiken sind unter anderem Wundheilungsstörungen, Nachblutungen, Infektionen, Thrombosen und überschießende Narbenbildungen. Bei erfahrenen Fachärzten für Plastische und Ästhetische Chirurgie sowie bei einer entsprechenden Nachsorge treten sie jedoch nur selten auf. Die Stillfähigkeit wird durch die Implantate in der Regel nicht beeinflusst.

Die Eigenfettmethode – natürliche Brustvergrößerung ohne Implantate

Eine Alternative zur herkömmlichen Brustvergrößerung mit Implantat bietet die Brustvergrößerung mit Eigenfett. Bei der Behandlung werden körpereigene Fettzellen in den Bereich der Brust injiziert. Mit diesem Verfahren lässt sich die Brustgröße um etwa ein Körbchen erhöhen. Da keine Fremdmaterialien (keine Brustimplantate) verwendet werden, entfällt das Risiko einer Kapselfibrose. Zudem werden keine Hautschnitte an der Brust benötigt, sodass diese narbenfrei bleibt. Ob eine Brustvergrößerung mit Eigenfett in Ihrem konkreten Fall eine geeignete und sinnvolle Methode darstellt, untersucht und bespricht der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie beim persönlichen Beratungstermin in der Sophienklinik.