Sanfte Wege zu vollen Lippen

Schönheitsprogramm für die kühle Jahreszeit

Schöne, volle Lippen gelten seit jeher als Symbol für Attraktivität und Erotik. Ungewollt streng und verkniffen wirken hingegen schmale, dünne Lippen. Vor allem das ausgeprägte obere Lippenrot und der schön konturierte Kupidobogen der Oberlippe spielen eine wesentliche Rolle für den Grad der Attraktivität. Seit Anfang des letzten Jahrhunderts akzentuieren Frauen deshalb ihre Lippen mit Lippenstift, dem heute meistverkauften Kosmetikprodukt der Welt.

Ästhetisch-Plastische Chirurgen bieten heutzutage vielfältige Möglichkeiten der minimalinvasiven Lippenverschönerung an. Diese relativ unkomplizierten Verfahren sprechen auch zunehmend Männer an. Vor unnatürlichen „Schlauchbootlippen“ müssen Patienten heute keine Angst mehr haben, denn Natürlichkeit steht bei der Lippenkorrektur im Vordergrund.

Schließlich sitzen die Lippen prominent im Gesicht und sollten daher möglichst ungekünstelt aussehen. Als Mittel der Wahl ohne große Schnitte und Narben gilt die Lippenaufpolsterung, die das Volumen der Lippen vergrößert und die natürlichen Konturen hervorhebt. Ästhetisch-Plastische Chirurgen unterscheiden hier zwischen der Aufpolsterung mit körpereigenen Substanzen (Eigenfettgewebe), biologischen Füllmaterialien (Kollagen) oder Kunststoffen (Präparate auf Polyacryamid- und Gore-Tex-Basis). Im Trend liegt seit einigen Jahren der natürliche Füllstoff, denn damit sind allergische Reaktionen praktisch ausgeschlossen. Auch Kollagene werden immer verträglicher. Dr. Hans-Detlef Axmann, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Leiter der Klinik am Aegi, verwendet einen neuen Kollagenfüllstoff: „Bei diesem Kollagen fällt der Allergietest weg, es hat ein breites Anwendungsspektrum und lässt sich auch sehr gut verarbeiten“, so Axmann. „Gerade altersbedingte Plisseefältchen am Lippenrand lassen sich mit diesem neuen Kollagenmaterial hervorragend punktuell unterfüttern“, bestätigt auch Dr. med. Annette Kotzur, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Leiterin der Sophienklinik in Stuttgart. Am besten vertragen Patienten Füllmaterial aus körpereigenem Fettgewebe, das allerdings erst durch eine kleine Fettabsaugung gewonnen werden muss.

Alle natürlichen Materialien spritzt der Facharzt punktuell in die Lippenkonturen, in das Lippenrot oder setzt eine Linie unter der Lippengrenze. Am Ende sollte die Oberlippe dabei aus ästhetischer Sicht etwas voluminöser als die Unterlippe sein. Grundsätzlich jedoch legt der Patient die Form der gewünschten Lippen individuell mit dem Chirurgen fest. Über kurz oder lang baut der Körper allerdings alle Füllstoffe wieder ab, weshalb regelmäßige Folgebehandlungen notwendig sind. Künstliche Mischpräparate aus Kollagen und Kunststoffkügelchen halten länger, können aber tast- oder sichtbare Veränderungen auslösen. Flüssiges Silikon ist dagegen verboten worden, da es hier zu entzündlichen Verhärtungen kommen und das Silikonöl in tiefere Hautschichten abwandern kann, von wo es sich nicht mehr entfernen lässt. Alle Behandlungen werden unter Lokalanästhesie oder im Dämmerschlaf durchgeführt. Herbstliche kühle Tage lindern die Schwellungen der Lippen nach der Behandlung und sorgen für eine schnelle Abheilung. Dann können sich die Patienten über ihren jugendlich vollen und in jedem Fall individuellen Kussmund freuen.