Hässliche “Schwimmärmelchen”? Durch Fettabsaugen oder eine Operation werden die Oberarme fit gemacht

Rechtzeitig zu Beginn des Frühjahres oder spätestens zu Beginn des Sommers stehen wir wieder vor dem Spiegel und begutachten, wie wir den Winter überstanden haben. Welche Spuren haben die Naschereien und die Weihnachtsgans hinterlassen? Wieder werden einige feststellen, dass das mit der allgemeinen Form ja noch erträglich ist, wenn nicht die “Schwimmärmelchen” wären. Schon letztes Jahr haben sie im T-Shirt gestört, ganz bestimmt aber im Badeanzug. Jetzt muss endlich etwas dagegen unternommen werden. Aber was?

Dazu müsste zunächst einmal die Ursache geklärt werden. Bei jungen Frauen handelt es sich hierbei meist um Problemzonen, bedingt durch reichlich Fettablagerungen unter der Haut. Beim Armheben zieht das Gewicht die Haut ärmelartig nach unten. Dies kann heute sehr erfolgreich mit der Fettabsaugung (Liposuktion) behandelt werden. Mit Hilfe der Tumeszens-Anästhesie ist dies sehr gut sogar in örtlicher Betäubung und ambulant machbar. Aber auch die “Dämmerschlafanästhesie” ist möglich. Die abzusaugende Menge hängt von der Ausgangssituation und dem gewünschten Gesamtergebnis ab. Dies muss vor der Operation exakt mit dem Operateur besprochen werden. Anschließend muss ein Druckverband rund um den Oberarm für etwa vier Wochen getragen werden. Der Grund hierfür: Die nun noch schlaffere – weil überschüssige – Haut muss sich in sich selbst zurückziehen, also schrumpfen, und sich glatt und gleichmäßig an die nun schlankere Unterlage anlegen. Dieser Vorgang dauert etwa einen Monat und ist auch von Blutergüssen begleitet.

Eine andere Ursache der lästigen “Schwimmflügelchen” ist bei überschlanken oder älteren Personen zu finden: Die Haut hat im Laufe des Lebens an Elastizität verloren, das Unterhautfettgewebe ist “weggehungert” und/oder die Oberarmmuskulatur hat an Spannkraft und somit an Volumen verloren. Die “Hautsäckchen” werden einfach nicht mehr ausgefüllt. Hier kann eine Operation helfen. Wiederum in Allgemeinnarkose oder in örtlicher Betäubung kann der Hautüberschuss entfernt werden. Ein großes Problem stellt dabei allerdings die Narbenbildung dar. Da die erforderliche Schnittführung – von Ellbogen bis zur Achselhöhle – “plastisch-chirurgisch falsch” ist, weil senkrecht zu den Faltlinien der Haut verlaufend, werden häufig hässliche Narbenkeloide (Wulstnarben) beobachtet. Jeder Plastische Chirurg hat zu deren Vermeidung sein eigenes Verfahren. Da Keloide wesentlich durch Spannungen an den Wundrändern mitverursacht werden, versucht man, dies durch manche Tricks zu umgehen. Entweder man fügt ein “Running -W” ein oder schneidet in Form eines einfachen oder doppelten “S”. Andere bevorzugen den “aufrechten Hockeystick” oder eine “V-Y-Plastik”. Allen Methoden gemeinsam ist das Bestreben, nicht nur eine unsichtbare Narbe an der Innenseite des Oberarmes zu hinterlassen, sondern auch eine möglichst kurze Narbe. Dies wird dadurch erschwert, dass die “Schwimmflügelchen” meist von Ellbogen bis fast in die Achselhöhle hinein reichen.

Auch bei diesen Methoden sollten nach der Operation möglichst konsequent Druckverbände für lange Zeit getragen werden. Sind erst einmal Keloide entstanden, sind die Probleme groß. Narbencremes sind teuer und meist sinnlos. Silikoncremen ist ein langwieriges, wenn auch gelegentlich erfolgreiches Unternehmen. Möglichst frühe Druckverbände – und diese konsequent getragen – sind die beste und einfachste Vorbeugung. Auch sollte unbedingt Sonneneinstrahlung auf die frischen Narben vermieden werden. Ebenso natürlich auch das Solarium.

Bei geringerer Ausprägung der Hautfalten und insgesamt spannungsarmer Muskulatur hilft auch ein Muskelaufbautraining sehr viel. Es ist dabei nicht unbedingt an das entbehrungsreiche Bodybuilding mit reichlich Eiweißkost zu denken. Sehr erfolgreich ist in den letzten Jahren das isokinetische Muskeltraining (z.B: Kieser®-Training), das sogar von manchen Spitzensportlern geübt wird. Dabei geht es nicht um Muskelmasse, sondern darum, der Verfettung und Verschmächtigung der Muskulatur entgegen zu wirken. So wird dann die Oberarmmuskulatur auch leicht umfangreicher und füllt die leeren Falten aus, aber die unschönen Ausprägungen des Bodybuildings fehlen. Bei sachgerechtem Aufbau unterstützt diese Methode auch die allgemeine Fitness durch zielgerichtete intensive Bewegung sowie einer Anregung des allgemeinen Stoffwechsels.

Für welche der genannten Methoden Sie sich auch entscheiden: Jetzt ist die rechte Zeit dazu, damit Sie auch im Sommer vor sich und Ihrem Spiegelbild bestehen können.

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